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Nutricosmetics bzw. Beauty Food: Von der Begriffsdefinition bis hin zur Kalkualtion einer Behandlung – das sollten Sie als Kosmetikerin wissen.
Was Nutricosmetics können
Die zielorientierte Kundin erwartet von einer kosmetischen Fachkraft nicht nur eine schöne Kosmetikbehandlung, sie erwartet gleichermaßen qualifizierte Antworten zu neuen Trends. Gerade beim Thema Beautyfood handelt es sich um einen Trend, der es wert ist, näher beleuchtet zu werden.
Der Begriff Nutricosmetics
Es handelt sich bei dem Begriff Nutricosmetics eigentlich um eine Wortneuschöpfung. Die beiden enthaltenen Worte Nutrition (Ernährung) und Cosmetics (Kosmetik) kommen aus dem Englischen. Der Begriff „Nutricosmetic“ ist ebenso wie der Begriff „Cosmeceutical“ (Produkt, das im Grenzbereich zwischen Kosmetik und Medizin liegt) letztlich nur ein der Marketingsprache entlehnter Fantasiebegriff. Beide Begriffe beschreiben zwar Produkteigenschaften, haben aber keine eigenständige rechtliche Bedeutung.
Nutricosmeticas beinhalten in der Regel Makro- und Mikronährstoffe, z. B. sekundäre Pflanzenstoffe und Fettsäuren. Diese sind an enzymatischen Prozessen beteiligt, sie beeinflussen Stoffwechselvorgänge, bekämpfen freie Radikale, wirken auf die Mikrozirkulation ein und unterstützen so die Hautfunktionen. Wunder sollte man allerdings nicht von ihnen erwarten. Denn das Erbringen wissenschaftlicher Nachweise ihrer Wirkung ist schwer. Nutricosmetics gezielt verabreicht, können aber helfen, wenn Mangelerscheinungen vorliegen.
Die richtige Zufuhr von Nutricosmetics
Wir alle wissen: Bei Biotin-Mangel brechen Fingernägel leicht ab, Biotin oder Kieselsäure können helfen. In unseren Regionen kann es im Winter durchaus zu Vitamin-D-Mangel kommen. Und auch die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren oder Jod, ein für die Schilddrüse wichtiger Stoff sind nicht in jedem Organismus ausreichend vorhanden. Aber schnell mal ein paar Tage Biotin einnehmen bringt nichts, regelmäßig und langfristig sollte die Einnahme schon sein. Und wie eigentlich immer, kommt es auch hier auf die richtige Menge an. Denn viel hilft nicht immer viel.
Außerdem ist bei „richtiger“ Ernährung die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln meist überflüssig wenn nicht gar schädlich. Mein Rat an die Kosmetik-Expertin: Da Nutricosmetics nur bei Mangelerscheinungen sinnvoll und hilfreich sind, ist eine Überprüfung – Blutbild beim Hausarzt – sinnvoll. Diese Aufklärung gibt Sicherheit und kann Basis für weitere Aktivitäten sein.
Das leisten Nutricosmetics
Sie helfen mehr bzw. anders als Pflegeprodukte. Pflegeprodukte können und sollen nicht in alle Hautschichten vordringen. Pflegeprodukte entfalten ihre Wirkung fast ausschließlich in der Epidermis. Alterungsprozesse finden aber primär in deutlich tiefer liegenden Hautschichten, vor allem in der Dermis, statt.
Genau da setzen Nutricosmetics an. Von innen heraus unterstützen und schützen sie die Funktionen und die Struktur der Haut. Dadurch, dass die Hautbarriere verbessert werden kann, ist die Haut besser geschützt, kann sich besser regenerieren, Feuchtigkeit besser speichern und hauteigene Abwehrkräfte stärken. Und das Beste daran: Das Ganze kann inzwischen sehr differenziert und gezielt geschehen. D.h. durch spezielle Wirkstoffe kann unterschiedlichen Hautbedürfnissen entsprochen werden. Bereiche wie Anti-Aging oder Sonnenschutz werden gleichermaßen erfasst wie z.B. trockene und empfindliche Haut.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Nutricosmetics
Vitamin C: regt die Bildung von Kollagen und Bindegewebe an und ist für die Regeneration der Haut wichtig und schützt die Haut vor Sonnenschäden.
Vitamin A-Derivate: wirken wie Progesteron, hemmen den Kollagenabbau.
Vitamin E: schützt die Zellmembran und beugt ebenfalls Sonnenschäden vor.
Beta-Carotin: fängt freie Radikale ab und schützt die Zellmembran.
Gamma-Linolensäure: reguliert die Talgdrüsensekretion.
Nutricosmetics: Kosmetisches Mittel, Lebensmittel oder Arzneimittel?
In welche Ktegorie gehören nun die Nutricosmetics? Aufgrund der enthaltenen Elemente sind sie jeweils unterschiedlichen Regelungsbereichen zuzuordnen: Kosmetische Mittel, Lebensmittel und Arzneimittel. Anders als in den USA, wo Produkte gleichzeitig verschiedene Produktkategorien erfüllen können und oft eine Kombination aus kosmetischen Mitteln und Arzneimitteln sind, muss in der EU für das jeweilige Produkt individuell entschieden werden, unter welche Kategorie es fällt.
Ein Produkt kann entweder ein kosmetisches oder ein Arzneimittel bzw. entweder ein Lebensmittel oder ein kosmetisches Mittel sein. Zwischen den Produktkategorien besteht in der EU ein Ausschließlichkeitsverhältnis.
Nutricosmetics werden deshalb fast ausschließlich als Lebensmittel in den Verkehr gebracht. Diese Entscheidung wird meist in einer Einfallbewertung, bei der alle Merkmale des Produkts berücksichtigt werden, getroffen. Und zwar in Abhängigkeit davon, welche Wirkweise jeweils überwiegt. Da der LebensmittelbBegriff keine spezifische Zweckbestimmung voraussetzt, spricht im Falle Nutricosmetics nichts gegen eine Zuordnung in den Lebensmittelbereich.
Nutricosmetics bzw. Beauty Food sind also Lebensmittel, ggf. in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, die mit Aussagen beworben werden, die dem Produkt eine kosmetische Zweckbestimmung zuweisen. Neben der Gewährleistung eines sicheren Lebensmittels und einer ordnungsgemäßen Kennzeichnung kommt es bei Nutricosmetics deshalb maßgeblich darauf an, dass die jeweiligen Werbeaussagen rechtlich zulässig sind.
Die Behandlung in Ihrem Kosmetik-Studio: Der Ablauf
Begrüßung der Kundin mit einem frisch im Blender zubereiteten Smoothie (Rezept siehe Link am Ende des Artikels).
Reinigung mit einem milden Reinigungsschaum
Flüssiges Enzympeeling anwenden. Alternativ nehmen Sie ein Fruchtsäure- oder ein mechanisches Peeling. Thematisch passend ist ein Peeling mit Papaya.
Mit dem leicht rauen Innenteil der Schale das Gesicht der Kundin abreiben.
Alternativ zum Peeling Mikrodermabrasion durchführen.
Ausreinigen, Augenbrauenkorrektur, ggf. Färben der Augenbrauen.
Tonisieren mit einem milden Tonic.
Hauttypgerechten Wirkstoff applizieren oder mittels Ultraschall einschleusen.
Klassische Massage, alternativ eine manuelle Lymphdrainage durchführen.
Frisch angerührte Gesichtsmaske, wenn möglich mit Farblichttherapie (Farbe nach Indikation) einwirken lassen und nach 15 Minuten Einwirkzeit mit lauwarmen Wasser entfernen.
Tonisieren und Abschlusspflege.
Auf Wunsch ein leichtes Tages-Make-up auftragen.
Die Behandlung in Ihrem Kosmetik-Studio: Die Dauer
In Abhängigkeit davon, ob Geräte verwendet wurden und ob eine Massage durchgeführt wurde, sollten für diese Behandlung ca. 70 bis 90 Minuten eingeplant werden.
Die Behandlung in Ihrem Kosmetik-Studio: Die Preisgestaltung
Der Preis hängt von dem üblichen Minutenpreis, der wiederum regional verschieden ist, ab. Smoothie und frisch zubereitete Maske werden nicht extra berechnet. Sie sind eine Serviceleistung – was Sie aber unbedingt erwähnen sollten.
Einen detaillierten Vorschlag zur Kalkulation einer Behandlung können Sie gerne unserem in der Beauty Forum veröffentlichten Artikel entnehmen: Nutricosmetics und Beauty Food. Tipps für die Kosmetikerin – Veröffentlichung in der Beauty Forum
Weitere Anregungen für die Kosmetikerin: Zusätzliche Serviceleistungen machen den Unterschied
Behandlungen nach allgemeinem Standard sollten selbstverständlich bzw. das absolute Minimum sein. Interessant für die Kundin jedoch sind alle Leistungen, die über diesen Standard hinausgehen. Und sollten der Fantasie der Kosmetikerin keine Grenzen gesetzt sein.
Kundin mit einem weichen „Kuschel-Bademantel“ gleich zu Beginn der Behandlung verwöhnen. D.h. bei dieser Behandlung bevor der Smoothie serviert wird. So hat die Kundin Zeit erst einmal richtig anzukommen und sich auf ihr Wellness-Programm einzustellen. Das sichert auch die Zeit, um sich in Ruhe in der Kundendatei über die letzten Behandlungen zu informieren und dies mit der Kundin zu besprechen. Die Kundin wird ein solch sorgfältige Arbeitsweise garantiert erkennen und wertschätzen. Danach wird die Kundin zur vorbereiteten Liege (im Winter beheizt) gebracht und bequem gebettet. Sonstige Wünsche (Bequemlichkeit, Musik usw.) werden abgefragt.
Nach der Behandlung steht ein kühles Getränk oder ein Tee bereit. Auch ein kleiner Obstsnack ist oft willkommen. Denn oft kommen die Kundinnen direkt nach der Arbeit zur Behandlung – oft mit leerem Magen. Der Snack erfreut den Blutzuckerspiegel und den Appetit Ihrer Kundin gleichermaßen. Sehr schön ist es, wenn Sie dazu die Frucht wählen, die auch bereits bei der Gesichtsmaske zur Anwendung kam.
Als Giveaway eignet sich eine ganz besondere Praline oder ein Schokolädchen. Keine Massenware, sondern etwas Besonderes, etwas Gutes. Inzwischen kann man sehr kostengünstig handgefertigte Pralinen mit dem eigenen Firmenlogo versehen und einzeln verpacken lassen. Ein Giveaway der Extraklasse!
Das Rezept der Maske und/oder des Smoothies können Sie der Kundin ausgedruckt mitgeben. Natürlich ebenfalls mit Ihrem Logo versehen. Das ist zum einen eine schöne Geste, zum anderen gut investierte Werbung für Sie und Ihr Kosmetik-Studio.Was möchten Sie tun?
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